Mittwoch, 27. Juli 2016

Schwarz und Weiß - Flüchtlingsproblem



Die Flüchtlingskrise betrifft uns alle.
Jeden Einzelnen, denn wir zahlen nicht nur mit den Steuern die ganzen Kosten, die dadurch entstehen, sondern müssen auch mit diesen Menschen leben, denn ja! Es sind MENSCHEN, egal, warum sie hier sind, was sie tun, wie sie aussehen, oder sonst etwas tun.


Eine Freundin von mir ist nicht gerade glücklich über diese Personen, da ihre Eltern ein noch nicht altes Haus besitzen und das eine Absicherung darstellen sollte. Nun wurde in der Nähe ein Asylantenheim gebaut, sodass das Haus stark an Wert verloren hat.
Verständlich, warum sie diesen nicht Positiv entgegen steht.


Eine andere Freundin wurde mit ihrer Schwester von einem halben Dutzend Flüchtlingen belästigt. Sie konnten weiter gehen und sich in einen Bereich begeben, in der noch andere Menschen waren.
Auch sie sind nun etwas misstrauischer geworden.


Ich kann das alles verstehen und teile bedingt auch diese Meinung.
Jedoch kann und vor allem darf man dies alles weder Weiß, noch Schwarz sehen.


Das Problem liegt nicht nur in den Flüchtlingen, sondern auch in der Politik und auch in den Bürgern selber.
Natürlich kann ich den Unmut verstehen, die viele haben. Den Teile ich in manchen Bereichen auch. Jedoch geht es nicht an, dass Flüchtlingsheime in Brand gesetzt wurden.
Wem schadet man denn damit?
Klar, zu allererst den Menschen dort.
Doch man vergisst, dass diese Menschen, die einen „verdammt viel Geld kosteten“, dann dadurch nur noch mehr Geld kosten.
Neben den ganzen Arztkosten, die mit Steuern bezahlt werden, müssen dann sämtliche Sachen neu bezahlt werden. Von der neuen Unterkunft gar nicht erst anzufangen.

 
Jeder braucht Hilfe. Das sollte man endlich verstehen. Würde man selber in solch einer Situation leben, würde man aus einem anderen Land kommen, indem Krieg herrscht, dann würde man ebenfalls um Hilfe flehen.


ABER:
Eben diese Menschen, die wirklich Hilfe wollen, die verhalten sich auch dementsprechend.
Wer gewillt ist, Hilfe anzunehmen, wer wirklich dankbar ist, der ist auch gewillt, sich zivilisiert zu verhalten.


Ein Bekannter von meinem Freund war damals vor vielen Jahren ein Flüchtling gewesen. Dieser war unglaublich dankbar gewesen, als man ihn hier aufgenommen hatte. Er hatte die verschiedensten Jobs getan, um nicht zu Lasten zu fallen. War für jede Hilfe dankbar und gab sich Mühe, die Sprache schnellst möglich zu erlernen und sich anzupassen.


Zuallererst braucht jeder Hilfe.
Man kann nicht alle in einen Topf werfen und alles schwarz sehen und sagen, dass jeder gleich ist und alle Flüchtlinge Arschlöcher sind, die nur vergewaltigen, klauen und verprügeln.
Man muss nur umgekehrt denken:
Ich sehe einen Deutschen im Fernsehen, der ein junge Mädchen vergewaltigt und danach ermordet hat.
Ich bin ein Deutscher.
Vergewaltige und töte ich junge Mädchen?
Denn schließlich bin ich ein Deutscher! Dann muss ich das ja auch tun, nicht wahr?


NEIN!


Also sind auch nicht alle Flüchtlinge so!
Kann man nicht vergleichen, weil das ja schließlich Flüchtlinge sind?
Warum denn nicht? Sind Flüchtlinge denn nicht auch Menschen, wie wir Deutschen, Russen, Türken, usw.?
Man kann es sehr wohl miteinander vergleichen.

Gut, Schwarz malen wollen wir schon mal nicht.
Was mir jedoch mittlerweile viel mehr auf die Nerven geht, als diese Schwarzmaler, die meist nur eine große Klappe haben und in den seltensten Fällen den Mumm haben, die Meinung einem auch ins Gesicht zu sagen, sind die Weiß-Redner.
(Davon habe ich leider Jemandem im Bekanntenkreis. Da hilft kein Widersprechen und kein Diskutieren und das nervt gewaltig!)


Dieses „Alle sind so toll! Jeder hat es verdient, hier zu sein und alles zu bekommen. Die Flüchtlinge müssten noch viiiiiel mehr bekommen! Die sind ja richtig supiii und bereichern Deutschland und neeee, egal, was die machen, die müssen hier bleiben. Können ruhig wen vergewaltigen, die kennen das ja vielleicht nicht anders. Man muss denen alles erst einmal beibringen und dann sind die noooooch besser. Egaaaaal, was die machen: die bleiben hier! Abschieben? Bist du ein Unmensch? Neeee, das geht doch nicht!“


Oh Gott, wie ich das hasse!


Erstens: Ja, jeder hat es verdient, hier her zu kommen und hier Sicherheit zu erfahren.

Zweitens: Ja, sie haben es auch verdient, etwas zu bekommen – aber doch wohl nicht alles, was sie wollen! Ich will auch eine Millionen geschenkt bekommen – schenkt die mir wer? Nö!

Drittens: Viel mehr bekommen? Die bekommen durchaus genug für die derzeitige Situation. Klar, besser geht immer, aber sie leben schon mal in Sicherheit. Klar, es gibt immer noch viele, die draußen leben müssen, aber das kann man leider derzeit nicht auf kurze Sicht ändern. Deutschland kann das Geld nicht Schei***

Viertens: Egal was die machen? Nein. Ich bin Verfechterin der Gerechtigkeit, die man in Deutschland leider selten bekommt. Recht haben und Recht kriegen sind leider zwei verschiedene Paar Schuhe hier, da wir uns selber zu Tode führen mit der ganzen Demokratie, Bürokratie, Sozialsystemen usw.
(Alle Drei haben natürlich auch sehr viele positive Aspekte, aber halt nicht nur ;)  )

Fünftens: NIEMAND. Wirklich absolut NIEMAND hat es verdient, weiterhin „gut“ behandelt zu werden, wenn er / Sie Jemanden vergewaltigt, beraubt, verprügelt, ect.
EGAL, ob Deutscher, Türke, Russe, Serbe oder halt Flüchtling:
JEDER hat eine angemessene Strafe verdient! Und sei es „nur“ das Gefängnis (was meines Erachtens nach in Deutschland ein wenig zu lasch ist, aber darüber kann man sich streiten und ist ein anderes Thema)


Gott, wie ich diese Menschen am liebsten wach schütteln würde, die dann immer sofort alles rosarot verfärben.
Die keinerlei Konsequenzen zu kennen scheinen und dementsprechend den Flüchtlingen keine Konsequenzen zumuten wollen und die Ausrede darin suchen, dass sie ja bereits Schlimmes erlebt haben.


JA, das haben sie.
Es mag natürlich sein, dass sie dort andere Sitten und Kulturen nachgehen und auch andere moralische Vorstellungen haben.
Dahingehend habe ich auch kein Zweifel.
Sie können oft nichts dafür, wenn sie sich hier falsch verhalten. Wenn sie hier leben und nicht wissen, was sie tun sollen und was nicht. Was sie dürfen und was nicht.
Wie soll ein Flüchtlingskind verstehen, dass es hier nichts klauen soll, wenn es während all der Zeit Hunger erlitten hat und nun hortet, wie ein Eichhörnchen, für potentiell schlechte Zeiten?
Wie soll man Flüchtlingsmännern erklären, was eine Emanzipation der Frauen bedeutet?


Die Silvesternacht in Köln war katastrophal (sofern die Medien die Wahrheit überhaupt darstellen, denn der darf man auch nicht mehr alles glauben, wie es früher womöglich der Fall war, auch wenn es selbst da bereits ein bekanntes Manipulationsmittel gewesen ist)
Aber ganz ehrlich:
Geht ihr doch mal in ein Asiatisches Land gemeinsam mit eurem Partner, küsst ihn in der Öffentlichkeit für ein Foto und werdet dann verhaftet. Das würdet ihr doch auch nicht begreifen.
Oder stellt euch vor, mal ganz übertrieben dargestellt, ihr würdet in ein fiktives Land gehen, indem die Frauen und Männer nackt und willig daliegen und euch mit Blicken anbetteln, mit ihnen zu verkehren.
Klar, das ist nun wirklich übertrieben dargestellt, aber wir wissen doch schließlich nicht, was diese Männer verstehen, wenn sie plötzlich irritiert vor hübschen Frauen stehen, deren Hotpants so kurz sind, dass selbst ich manchmal glaube, dass sie nur einen Gürtel tragen, damit es schneller zum Strich geht.
(besonders ein Problem bei sehr jungen Frauen) 


Man muss sie aufklären und sich um diese Menschen bemühen.
Erst, wenn diese Menschen nachweislich wissen und auch verstanden haben, was sie dürfen und was nicht, kann man urteilen.
Das heißt auf gar keinen Fall, dass das in Ordnung ist, was sie tun, versteht mich nicht falsch!!
Aber man darf nun einmal auch nicht einfach alles sofort ins Schwarze ziehen.
(Oder nur rein weiß sehen, von wegen: och die Ärmsten wissen doch gar nichts, lass sie doch machen, das war nicht böse gemeint!)


Beide Seiten komplett falsch.


Die Eltern von meinem Freund haben ehrenamtlich beim Roten Kreuz gearbeitet und tun es heute noch manchmal, wenn man sie braucht.
Sie haben sehr, sehr viel Liebe ihrer freiwilligen Arbeit entgegen gebracht und auch viel Liebe zurück bekommen.
Zu 80% gab es auch nur positive Erfahrungen.
Viel Dank, viele Tränen der Rührung, viele warme Blicke, strahlendes Lächeln und auch zahlreiche Bemühungen, ebenfalls etwas zurückzugeben und sei es auch nur, indem sie deutsch gelernt haben.


Leider gab es auch welche, die abstruse Ansprüche gestellt haben. Flüchtlinge, die einen Hungerstreik mit der gesamten Familie (auch Kindern) durchgeführt haben, weil sie auf ein neues Handy, eine eigene Wohnung, teilweise auch ein Auto, Geld und andere Dinge verlangt haben.


Nach einigen Gesprächen mit anderen aus der Zeilenspringer-Gruppe, stellte sich heraus, dass es wohl falsche Nachrichten in ihren Heimatländern gab, dass Merkel alle Flüchtlinge zu sich rufen würde und sie alle hier aufnehmen wolle, sie teilweise Häuser und viel Geld versprochen bekommen haben.
Also ein Luxus-Leben.
Höchstwahrscheinlich von den Schleppern, die viel Geld für die Überfahrt verlangt haben. Kein Wunder also, dass sie entrüstet und enttäuscht hier angekommen sind.

 
Es ist jedoch kein Weg, diese zornigen Menschen nun alle in sogenannte „Problemlager für Flüchtlinge“ zu stecken.
Man stelle sich einfach nur ein Kind vor, das immer Streiche macht. Man hofft, dass es besser wird, indem man das Kind mit anderen Kindern zusammen steckt, die ebenfalls immer Streiche machen.
Denkt ihr, es wird besser?
Nein, eher schlimmer, denn sie werden einander gegenseitig aufstacheln.


Wäre es da nicht hilfreicher, dieses eine Problemkind inmitten von Musterschülern zu stecken, die auf gar keinen Fall etwas Böses tun würden?
Im schlimmsten Fall stachelt er auch diese an.
Im besten Fall jedoch legt das Kind wenigstens etwas seine negativen Handlungen ab und passt sich dem positiven Beispiel der Anderen an. 


Also sollten nicht nur die Bürger, sondern auch der Staat und die Politik selbst mit gutem Beispiel voran gehen.

Warum also dauert es immer noch so unglaublich lange, sämtliche Daten aufzufassen, aufzuarbeiten und zu bearbeiten? Viele würden gerne arbeiten, dürfen es aber nicht. Und warum?
Wegen der ganzen Bürokratie, schrecklichen Fristsetzungen, dummen Vorlagen und anderen Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, wie z.B. das Informationen und Akten verloren gehen, wenn ein Flüchtling das Asylantenheim wechseln muss.



Der Papst meinte, wenn jede Gemeinde in Europa Flüchtlinge aufnehmen müsste, wären es pro Gemeinde noch nicht einmal eine Handvoll Leute gewesen.
Das wäre eine Zahl, die nicht nur gerecht verteilt gewesen wäre, sondern auch finanziell und kulturell wirklich sehr gut vereinbar gewesen wäre.
Klar, Familien soll man nicht auseinander reißen, dann nimmt eine größere Gemeinde halt 5 Leute auf und nicht nur 2


ich bin wirklich dafür, dass geholfen wird.


Niemand soll zu Unrecht abgeschoben werden und auch nicht wegen irgendwelchen banalen, winzigen Gründen. Doch bei schwereren Verbrechen, die auch eindeutig sind, möchte ich das um ehrlich zu sein nicht. Ich möchte problemlos hinaus gehen können, ohne Angst zu haben.
Die habe ich im Übrigen auch gar nicht, da ich erst einmal nicht davon ausgehe, dass mir jemand etwas Böses möchte.
Auch in der Zeit voller Terroranschläge nicht, denn sonst könnte ich gleich aufhören zu leben und könnte mich gleich daheim einsperren und nie wieder Autofahren, usw.


Wo mir auch die Hutschnur platzt ist, wenn eine deutsche Mutter schon nicht mehr äußern darf, dass sie sich für ihr Kind nicht solch eine Welt wünscht, dass sie es nicht erträgt, dass ihr deutsches Kind in Deutschland lebt, in Sicherheit, und darunter leidet, dass ihr Kind die Nachrichten gesehen hat und weint aufgrund der ganzen Geschehnisse, und dann auch noch angefahren wird!
Es ist absolut unsensibel!
Nur, weil es sich um eine deutsche Frau und ein deutsches Kind handelt, die nicht im Kriegsgebiet leben müssen, solche Ängste zeigen und sie auch äußern, diese sofort anzufahren, dass es andere auch schlechter hätten…
Meine Güte, Leute!
Schaltet mal euer Gehirn ein!
Ich könnte ja auch sagen:


„Ey, Flüchtling! Heul nicht rum, klar? Du hast gesehen, wie Jemand abgestochen wurde, na und? Andere haben es Schlimmer! Andere werden abgestochen, also sei froh und halt die Klappe!“


Na, wenn ich DAS öffentlich schreiben würde, würde man mich sofort anfahren und derbe beschimpfen.
Aber wenn man einer besorgten Mutter sagt, sie solle froh sein, nicht dort zu leben, ist es okay?
Ist es nicht!
Nur, weil es andere viel Schlimmer haben, sind ihre Ängste und Befürchtungen nicht weniger wert!


in was für einer armen Welt sind wir gelandet, dass man schon nicht mehr seine Sorgen anderen mitteilen darf?
Bitte, denkt erst einmal nach, bevor andere verurteilt werden.
Das gilt nicht nur für Flüchtlinge, sondern auch für die Menschen, die bereits hier leben oder auch sonst wo auf der Welt.


  

bitte seht also nicht alles weiß und schwarz. Man darf diese Flüchtlinge nicht verherrlichen und sagen, dass die ja ach so arm seien und ja ach so leiden würden. Das tun die Meisten, aber nun wirklich nicht alle. Mit ihrer Vergangenheit will gewiss niemand tauschen, das steht außer Frage.


Aber man darf auch nicht alles schwarz sehen und sofort sagen, dass alle scheiße sind, wenn einer daneben tritt. Man muss die Schattierungen beachten, die ganzen, feinen Nuancen. Man muss agieren und nicht die Hände in die Taschen stecken. Freundlichkeit hilft schon viel. Denn die, die hier sein wollen, weil sie leiden und angst haben, denen merkt man das an. Die sind unglaublich dankbar für jedwede Hilfe. Für alles, was man denen gibt. Die, die jedoch anfangen zu Schmarotzern zu werden, nur verlangen und dann auch noch anfangen gewalttätig zu sein, wenn sie ihren erhofften Willen nicht bekommen, tut mir Leid, aber dann sollen sie auch für ihr Verhalten die Konsequenz zahlen.



ich weiß nicht, ob diesen halben Roman jemand lesen wird, aber ich musste das einmal los werden, weil ich diese Schwarz-Weiß Malerei einfach unglaublich schrecklich derzeit finde. Genau so, wie es derzeit Katastrophal ist, dass sofort alle Dinge, die in Europa passieren, ohne Beweise als IS-Folgen bezeichnet werden oder nun alle plötzlich Angst haben, in eine Großstadt zu fahren.
(ich kann diese Angst wirklich sehr, sehr gut nachvollziehen, aber ganz ehrlich: die Wahrscheinlichkeit bei einem Autounfall zu sterben, ist größer, als bei einem Terroranschlag umzukommen. Es stirbt leider immer Jemand, aber nun aus Angst aufzuhören zu leben, wäre eine Katastrophe. )



So, puh.
Das war ja mal ein Roman :D

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